Was ist der Brechnungsindex?
Der Brechungsindex ist eine Materialkonstante, hier, die einer bestimmten Glasmischung für z.B. Brillengläser. Die Inhaltsstoffe der Schmelze können hochwertig und das techno-logische Verfahren aufwendig sein, um die unterschiedlichsten Brechungindizees zu erzie-len. Der Zweck ist es mit weniger Material (Glas) höhere optische Korrekturen zu errei-chen, also das Gewicht der Brillengläser zu verringern und die optische Abbildung schärfer und fehlerfrei zu projezieren. Oder einfach ausgedrückt, je höher der Brechungsindex, umso weniger Glas braucht es für die gleichen Abbildungsleistungen.
Wie wird der Brechnungsindex bei Brillen genutzt?
Das Problem der verfügbaren Gläser für Fehlsichtige, diese mit entsprechend hohen Diop-triewerten zu versorgen stieß an seine Grenzen, da die Mineralgläser mit steigendem Brechungsindex immer dicker und schwerer wurden. Das war nicht nur ein ästhetisches Problem, sondern wurde auch ein mechanisches Problem. Es ist nicht so, daß man nicht dünne Gläser mit hohen Brechnungsindizees fertigen konnte, keineswegs, dass ist möglich bis Brechungsindex 1,9, aber die Bruchsicherheit war nicht mehr geweährleistet. Erst mit dem Einzug moderner Herstellungs-und-Bearbeitungstechnologien, in Verbindung mit neuen transparenten Kunststoffen wurden die Kunststoffgläser bei steigenden Brechzahl-indizees immer dünner, leichter und dabei absolut bruchfest. Dabei stellte es sich heraus, daß Fehlsichtigkeiten zwischen 2-4 Dioptrien mit einem Brechungsindex von 1,6 und höhere Fehlsichtigkeiten von 4-6 Dioptrien mit einem Brechnungsindex von 1,67, sowie ab 6-12 Dioptrien mit einem Brechungsindes von 1,74 versorgt werden können.
Brechungsindex als Funktion der Fehlsichtigkeit
Für die Bewertung und Einschätzung, welche Brechungsindizees für welche Fehlsichtig-keiten benötigt werden, hat man standardisierte Gruppen geschaffen.
Gruppe I: Standardgläser mit einem Brechnungsindex von 1,5 für Sehstärken bis ± 2,0dpt
Die Gläser sind aus Kunststoff, um ca. 50 % leichter als Mineralglas und sind für Voll-und Halbrahmenbrillen bestens geeignet. Sie verfügen über eine gute Härte und haben gute optische Eigenschaften.
- Gruppe II: Qualitätsgläser mit einem Brechungsindex von 1,6 für Sehstärken bis ±3,75pt
Die Gläser sind gegenüber den Standardgläsern um ca. 20 % dünner und eignen sich für Halbrahmenbrillen und auch bereits für rahmenlose Brillen.
- Gruppe III: Qualitätsgläser mit einem Brechnungsindex von 1,67 für Sehstärken von ± 4,0 bis ± 6,0 dpt
Die Gläser sind aus einem Kunststoff und bis zu 30 % dünner als die Standardgläser, ihre Abbildungsqualität ist hervorragend und das Gewicht stark reduziert. Sie eignen sich für Halbrandbrillen und rahmenlose Brillen.
- Gruppe IV: Premiumgläser mit einem Brechnungsindex von 1,74 für Sehstärken von ± 6,25 bis ± 10,0 dpt
Die Gläser sind ca. 40 % dünner als Standardgläser und gestatten sehr hohe Korrektions-werte, aufgrund ihres asphärischen Schliffes, wodurch auch in den Randbereichen noch eine gute Abbildungsqualität vorhanden ist.
Vorteile von Brillen mit hohem Brechungsindex
Der Brechungsindex wird auch optische Dichte genannt, denn dieser Wert gibt an wie stark das Licht vom Übergang aus der Luft in ein transparentes Medium (Glas) von seiner Haupt-achse abgelenkt (gebrochen) wird. Je stärker der Brechungsindex, umso stärker ist die Ablenkung oder die Lichtbrechung. Dieser Zusammenhang wird genutzt um die gleichen optischen Korrekturwerte mit sehr dünnen Gläsern und einem hohem Brechungsindex, wie mit dicken Gläsern des gleichen Brechungsindex herzustellen. Die Einsparung erfolgt am Gewicht der Gläser und auch an ihrer reduzierten Fläche. Hier wird nicht nur das Design verbessert, sondern auch die Ästhetik, gerade bei kurzsichtigen Menschen wirken die Augen hinter dicken Minusgläsern sehr viel kleiner, als sie es tatsächlich sind. Hier sind die modernen, dünnen Gläser mit einem sehr hohen Brechungsindex ein exzellentes Mittel diesen Mangel auszugleichen.